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Was Rolex, Patek Philippe und Audemars Piguet über Aktienmärkte und Unternehmensbewertungen aussagen können

Siegfried Köstlmeier
Universität Regensburg / Pasigma GmbH
Doktorand / Geschäftsführer

Am Beispiel eines Preisindex für Luxusuhren zeigt der Referent, wie Manager und Wirtschaftsprüfer Zweitmarktpreise für Luxusuhren dazu verwenden können, ergänzende Einschätzungen zu etablierten ökonomischen Konjunktur- und Wirtschaftsindikatoren zu erhalten. So ist z.B. die marktbasierte Schätzung von Eigenkapitalkosten börsennotierter Unternehmen von Entwicklungen des gesamten Aktienmarktes abhängig. Alternative Anlageklassen wie Luxusuhren können hierfür etwaige Fehlbewertungen am Aktienmarkt andeuten und deren Größenordnung sinnvoll einschätzen.

Luxusuhren als alternative Anlageklasse wurden bislang in der akademischen Finanzwissenschaft und in der Finanzpraxis völlig ignoriert. Drei Aspekte sind dabei zu beachten: Erstens, Rendite- und Risikoeigenschaften vieler exotischer Sammelgegenstände wurden bereits in der relevanten Fachliteratur untersucht, z.B. Kunstgemälde, Weine, Oldtimer, antike Handfeuerwaffen, Teddybären oder Comic Hefte. Zweitens, eine Erhebung von Deloitte zeigt, dass die Anzahl von ultra-high net worth individuals, also Privatpersonen mit einem liquiden Vermögen von mehr als 50 Mio. Dollar, stark zunimmt und diese Personengruppe zusammen im Jahr 2020 bereits 1,5 Billionen Dollar alleine in Luxusinvestments angelegt hatte. Drittens, alternative Anlageklassen erlauben interessante Rückschlüsse für etablierte Märkte wie z.B. Aktienmärkte und damit letztlich auch zur Unternehmensbewertung.