Neue Herausforderung für den Steuerberater
Die digitale Betriebsprüfung ermöglicht eine umfangreiche und detaillierte maschinelle Auswertung des digitalen Datenbestandes eines Unternehmens in bisher nicht gekanntem Ausmaß in kürzester Zeit. Die Verpflichtung, den Zugriff auf alle steuerrelevanten Daten zu erlauben, erzeugt zum Teil bisher nicht bekannte Abgrenzungsprobleme. Durch den Einsatz der digitalen Datenanalyse kann der Steuerberater dem durch die digitale Betriebsprüfung entstandenen Wissens- und Erkenntnisvorsprung des Prüfers begegnen und "Waffengleichheit" wieder herstellen. Die digitale Datenanalyse eignet sich nicht nur als eventuell sogar notwendiges Instrument der Abwehrberatung bei und der Beratung im Vorfeld einer Betriebsprüfung, sondern auch für eine Vielzahl anderer Beratungsanlässe. Die im Vorfeld einer Betriebsprüfung durchzuführende digitale Datenanalyse kann für das Unternehmen und den Steuerberater bisher nicht erkannte Probleme, Chancen und Risiken beinhalten, die sich auf das Mandatsverhältnis auswirken können. Eine spezifizierte Auftragserteilung und eine Abgrenzung der jeweiligen Verantwortung ist deshalb anzuraten.
Praktische Beispiele zum Einsatz im Unternehmen durch den Wirtschaftsprüfer oder Steuerberater
Ohne Praxis nützt die beste Theorie nichts. Datenanalyse im Praxiseinsatz für Steuerberater, Wirtschafsprüfer oder für Mitarbeiter in den Steuerabteilungen der Unternehmungen. An Hand konkreter Beispiele (z. B.: Liquiditätsanalyse, Werthaltigkeit von Kundenforderungen) werden Auswertungstechniken vorgestellt, die sich in der Praxis bewährt haben, die mit dem Programm ACL umgesetzt wurden und während des Vortrages ´live´ demonstriert werden. Anhand selbst erstellter Skripte wird gezeigt, dass mit vertretbarem Aufwand Prüfroutinen entwickelt werden können die einen konkreten Mehrwert für Berater und Mandanten darstellen. Die Routinen sind auch ohne Informatikstudium einfach umzusetzen und dokumentieren dass die Herausforderung des Berufsstands an eine effektive Arbeit mit der digitalen Datenanalyse angenommen worden ist und gemeistert werden können.
Herausforderungen für Prüfer und Unternehmen im Spannungsfeld von Risikomanagement und Compliance
Die digitale Prüfung der Finanzbuchhaltung ist zur Routine geworden. Datenanalysen in den vorgelagerten Systemen sind eine große Herausforderung mit erheblichem Prüfungspotential. Herausragende Bedeutung hat das Prüffeld Steuerbetrug durch Erlösverkürzung in bargeldintensiven Branchen. Manipulierende Systeme und elektronische Registrierkassen beschäftigen Püfer, den Gesetzgeber, Unternehmen, Steuerberater und Systembetreuer im Spannungsfeld von Risikomanagement und Compliance.
Oder: Der Körper ist der größte Schwätzer aller Zeiten
Eines der beruflichen Hauptwerkzeuge - gerade für Dienstleister - ist die zwischenmenschliche Kommunikation. Nicht nur mit Mitarbeitern und Partnern, auch und gerade mit Klienten, Kunden und Mandanten. Dabei wäre wohl von großem Vorteil "hinter die Kulissen" des gesprochenen Wortes sehen zu können, darauf Bezug zu nehmen und in ein tieferes Verständnis einzudringen. Und sei es manchmal nur die Antwort auf die Frage "Lügt der mich jetzt an?". Basierend auf den Erkenntnissen der Gehirnforschung, der modernen Kommunikationstheorie und der neurolinguistischen Programmierung sensibilisiert und unterhält dieser Vortrag zur großen Kunst, im Anderen zu lesen, wie in einem Buch. Damit das nächste Kunden- Mitarbeiter- oder Mandantengespräch "erhellender" wird.
Es wird über eine empirische Untersuchung bei Kollegen berichtet werden bezüglich der Erfahrungen im Rahmen digitaler Betriebsprüfungen und wie sich der Berufstand in diesem Themenfeld ausrichten und positionieren kann.
Die Steuerberater waren seit 1966 der Finanzverwaltung in der Nutzung der Möglichkeiten der EDV voraus. In dieses Jahr fiel die Gründung der Datev und gleichzeitig erschienen verschiedene Anbieter mit ähnlichen Leistungen am Markt. Das waren zwar nur Buchhaltungsprogramme. Ihnen folgten aber im Laufe der Jahre Steuererklärungs- und Berechnungsanwendungen, denen die Finanzverwaltung immer hinterher eilte. Die Steuerberater waren die „Frontrunner“.
Das hat sich mit dem Jahr 2002 grundlegend geändert. Die Finanzverwaltung hatte das Potenzial der Datenanalyse entdeckt und für die Außenprüfung hier ein bundesweit einheitliches Verfahren eingeführt. Obwohl der Zugang zu diesem oder ähnlichen Werkzeugen auch dem Steuerberater offensteht, hat die Mehrzahl der Kollegen die Chancen, die sich hier für die Mandantenbetreuung bieten, nicht erkannt und überlässt das Feld der Steuerverwaltung. Dass auch die Außenprüfer hier nicht mit dem größten Elan vorgehen zeigen die bisherigen Ergebnisse meiner Kollegenumfrage auf www.hch-online.de. Dies darf für den Berufsstand kein Trost sein sondern Ansporn wieder ein „Frontrunner“ zu werden.
...... zufriedene Mandanten danken es Ihnen.
Die Definition von „ALLES“
Die Implementierung des Standard Audit File Tax (SAF-T), einem für österreichische Bedürfnisse angepassten OECD Standards für die Übermittlung von Daten des Rechnungswesens, ermöglicht im Rahmen der Voluntary Tax Compliance die freiwillige Offenlegung prüfungsrelevanter Datenbestände und damit einen rascheren Prüfungsablauf, geringere Archivierungskosten und die Entwicklung öffentlicher Standardprüfroutinen bis hin zur Self Audit.
Neben der österreichischen Lösung zielen die OECD Entwicklungen auch in den Bereichen Lohn und Zoll jedenfalls bei Großbetrieben nun auf ein künftiges Self Risk Assessment ab, wobei die Rolle der externen Prüfer sich in manchen Bereichen wandeln könnte („…we check your checks…“).