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Zur Rolle der prüfenden Berufe auf dem Wege in eine weltweite Information- und Wissensgesellschaft

Prof. Dr. Dr. Franz-Josef Radermacher

Die aktuelle weltweite Situation ist extrem schwierig. Von den Finanzmärkten bis hin zur Ressourcenfrage, von der Klimaproblematik bis hin zu den Armuts- und Hungerproblemen ist die Situation undurchsichtig. Extremer Reichtum auf der einen, bittere Armut auf der anderen Seite. Hohes Wachstum hier und kollabierende Staaten wo anders. Es ist vor diesem Hintergrund alles andere als klar, ob eine weltweite nachhaltige Entwicklung erreicht werden kann oder ob die Welt sich eher in Richtung Kollaps bzw. einer weltweiten Zweiklassengesellschaft inkl. kriegerischer bzw. bürgerkriegsähnlicher Auseinandersetzungen bewegt. Die Informationstechnik mit ihrer unglaublichen Beschleunigungswirkung ist dabei ein wesentlicher Treiber der Prozesse. Dabei ist nicht entschieden, ob ihre weitere Entwicklung Teil der Lösung oder Teil des Problems sein wird.

Unbestritten ist folgendes: Wenn Nachhaltigkeit überhaupt erreicht werden soll, sind massive Innovationen im Bereich Governance wie auch im Bereich Technik erforderlich. Im Kontext dieses Beitrags stehen die erforderlichen Innovationen im Bereich der Governance im Vordergrund. Die Welt braucht adäquate und stringente Regelwerke, wenn mit Nachhaltigkeit kompatible Ziele in den Bereichen Wirtschaft, Soziales, Kultur und Umwelt erreicht werden sollen. Hier sind dann in zentraler Rolle die prüfenden Berufe gefordert und positioniert. Nachhaltigkeit muss sich letztlich auch in den Accounting-, Dokumentations- und Prüfungsprozessen unserer Gesellschaft niederschlagen. Sie sind ein absolutes Schlüsselthema der Governance. Die weiteren Entwicklungen im Bereich der Informationstechnik, gerade auch solche mit Bezug zu den genannten Accounting-, Dokumentations- und Prüfungsprozessen, werden einen entscheidenden Einfluss auf die Zukunft haben, auf die wir zusteuern.