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Prof. Dr. Harald Lesch
Professor für Physik, Institut für Astronomie und Astrophysik LMU München

Graphic Recording des 14. Deggendorfer Forums für digitale Datenanalyse von Christoph Illigens:

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Schon lange wissen wir, der Mensch ist ein Produkt der Evolution. Er hat überlebt, sich vermehrt und wirkt heute als Population, weil er sich optimal an verändernde Umweltbedingungen angepasst hat. Der Homo sapiens hat sich die Welt „untertan“ gemacht. Und er hat sich von seiner Umwelt entfernt. Durch den Einsatz von Maschinen und Technologie hat er sich und die Welt verändert. Wichtige Eigenschaften, die ihm das Überleben auf der Erde garantieren hat er zunehmend verlagert, ins Reich der digitalen Daten Nullen und Einsen. Die moderne global vernetzte digitale Technologiegemeinde lebt nur noch in Lebensquantitäten aber nicht mehr in Qualitäten. Ihre Zeit geht immer rund um die Uhr, ist pausenlos und grundsätzlich von hoher prognostischer Potenz. Damit die Manipulationen möglichst garantiert erfolgreich sind, werden ja all die Daten gesammelt. Und so machen wir aus dem weisen Menschen, einen gläsernen Menschen. Dabei verlangt die natürliche und technische Komplexität aller uns umgebender Systeme viel mehr als nur die Verarbeitung von Daten in noch so vernetzten Schleifen. Komplexität zerstört Prognosepotential, schwächt den Reduktionismus und liebt das Risiko, das Spiel und den Irrtum. Davon wird zu reden sein.

Auswirkungen auf das
Risikomanagement und neue Prüfungsmethoden